Wir neigen zur Perfektion. Wir wollen alles perfekt machen, dabei ist das „Perfekt“ der Begriff für die Vergangenheit. Sören Kierkegaard hat gesagt: „Life can only be unterstood backwards, but it must be lived forwards.“
Die Zukunft müssen wir notgedrungen un-perfekt angehen. Allein deshalb, weil wir die Zukunft nicht kennen, also auch nicht wissen können, was sich in der Zukunft als die heute beste Handlungsalternative erweisen wird.
Gerade wir Deutschen neigen zur Perfektion. Wir wollen alles absichern und keine Fehler machen, weil bei uns Fehler machen, negativ besetzt ist. Man blamiert sich und bekommt vielleicht keine zweite Chance. Dabei gilt:
„Irrend lernt man.“ (Goethe)
Ein Rückschlag oder Scheitern resultiert ja gar nicht notwendig aus einem gemachten Fehler. Es gibt immer „externe“ Einflüsse, die Probleme verursachen können, Aspekte also, die wir nicht unter Kontrolle haben, wie aktuell der Ausbruch des Corona-Virus.
Die US-Amerikaner haben mit dem Internet, mit dem Smartphone, mit Plattform-Technologie und Cloud-Computing gezeigt, was geht, wenn man seiner Überzeugung folgt und keine Angst vorm Scheitern hat.
Ein gutes Beispiel ist auch Elon Musk mit Tesla. Die weltweit führende Autoindustrie in Deutschland hatte nicht geglaubt, dass die Batterie-Technologie funktioniert. Elon Musk hat auch nicht exakt gewusst, wie es geht. Er hatte aber ein Konzept und hat angefangen. Die Probleme hat er immer dann gelöst, wenn sie auftraten. Es gab eine Menge davon. Er war aber beharrlich (vgl. Artikel vom 27.11.2020 https://haharth.de/beharrlichkeit/ ) und hat sie gelöst.
Unsere Zukunft – oder so ein Projekt – ist wie eine Straße von zum Beispiel 5 Kilometern Länge mit verschiedenen Ampeln. Viele wollen erst losfahren, wenn sie das Ziel bereits genau sehen und alle Ampeln auf Grün stehen. Sie stehen heute noch am Start, denn das ist erstens unrealistisch und zweitens auch falsch. Wenn nämlich die Ampeln in einem bestimmten Rhythmus die Farbe wechseln, müssen wir losfahren, auch wenn einzelne Ampeln auf Rot stehen. Wir können dann nur hoffen, dass sie auf Grün springen, wenn wir an der jeweiligen Ampel ankommen. Wenn nicht, müssen wir eben warten. Das ist zwar keine Perfektion, wir sind aber auf dem Weg zu unserem Ziel!
Haben wir also mehr Mut zum Handeln und nehmen mögliche Rückschläge nicht so schwer. Gestehen wir uns und anderen Fehler zu und geben uns und ihnen eine zweite Chance. Denn „Wer auf gesicherte Erkenntnis wartet, kann allenfalls noch mit anderen Zauderern um die Krümel streiten,“ sagte Bill Gates.
Fassen wir also den Mut (nach reiflicher Überlegung), das zu tun, was wir für wichtig, richtig und verantwortbar halten. Das gilt für jeden Einzelnen von uns für sein eigenes Leben. Und das gilt für die ganze Nation.
Wollte man warten, bis man etwas so gut könnte, dass niemand etwas daran auszusetzen fände, brächte man nie etwas zustande. Mit dieser Einstellung ist heute auch dieser Blog entstanden.
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