Christen und Juden feiern an Ostern die Auferstehung Christi und damit die Überwindung des Todes. Ich finde, das ist eine schöne Metapher für Persönlichkeitsentwicklung.
Mit aktiver Persönlichkeitsentwicklung überwinden wir unsere alte Persönlichkeit – wir lassen sie quasi sterben – und „auferstehen“ mit unserer neuen, weiter entwickelten Persönlichkeit.
Christus ist gestorben, weil es seine Bestimmung war. Er hat sich nicht dagegen gewehrt, obwohl es ihm möglich gewesen wäre. Er musste erst sterben, um auferstehen zu können. Sollte uns das nicht ermutigen, ebenfalls unserer Bestimmung zu folgen und unsere wahre Persönlichkeit – unser Potential – zu erkennen und zu leben?
Unsere Persönlichkeit ist durch die Gene und die Erziehung (Sozialisation) von anderen – vor allem von unseren Eltern – geprägt worden (vgl. https://haharth.de/sozialisation). Ist das unsere wahre Persönlichkeit?
Ich glaube, dass viele Aspekte unserer wahren Persönlichkeit in der Sozialisation verformt und begrenzt worden sind. Unsere wahre Persönlichkeit ist nach meiner Überzeugung also mächtiger. Wir leben nicht die Persönlichkeit, die uns eigentlich möglich wäre. Warum?
Erstens weil den meisten Menschen die Idee – ihre Persönlichkeit selbst aktiv zu entwickeln – völlig fremd ist, zweitens weil viele die Mühe scheuen, ihre wahre Persönlichkeit zu erkunden, und drittens weil die Übrigen Angst vor der Veränderung haben und die Mühe der Persönlichkeitsentwicklung scheuen. Sie wissen ja nicht, was dabei herauskommt, und sie könnten ja scheitern. Deshalb leben die meisten ihr Leben mit der Persönlichkeit, die sie von anderen (in der Sozialisation) erhalten haben.
Sind Sie glücklich mit Ihrem Leben und haben Sie die beste Persönlichkeit, die Ihnen möglich ist? Oder glauben Sie, dass Ihnen ein besteres Leben, eine bessere Persönlichkeit möglich sind?
Die aktuelle Krise, in der so viele sicher geglaubte Tatsachen umgestoßen wurden und so viele äußere Rahmendaten (Gesetze und vermeintlich unumstößliche gesellschaftliche Regeln) obsolet wurden, zeigt, dass vieles nicht so bleiben muss, wie es ist. Die Regeln sind von Menschen geschaffen worden und genauso werden sie gerade geändert. Warum sollte dann Ihre Persönlichkeit – die ja auch von anderen Menschen geschaffen wurde – so bleiben müssen, wie sie gerade ist?
In der Krise müssen wir uns vielen neuen Regelungen anpassen. Sollten wir die Krise nicht als Chance nutzen, nämlich als Chance – parallel zu den veränderten äußeren Rahmenbedingungen – unseren inneren Handlungsrahmen, unsere Persönlichkeit zu verändern?
Die meisten haben Angst, etwas anderes (neues) zu machen und etwas anderes zu machen, als die anderen. Erkennbar aus dem schützenden Umfeld auszuscheren und dann mit abweichendem Handeln allein zu stehen, damit haben wir alle ein Problem.
Etwas Neues zu versuchen und dabei Rückschläge zu erleiden und dafür womöglich Hohn und Spott zu ernten, erfordert Mut. Wenn Sie erkennen, dass Sie ein größeres Potential in sich haben, als Sie bisher gelebt haben, und wenn Sie an Ihre wahre Persönlichkeit glauben, dann wagen Sie den Sprung zur Persönlichkeitsentwicklung.
Überwinden Sie Ihre Zweifel, glauben Sie an Ihre Möglichkeiten – und an Gottes Hilfe, wenn Sie daran glauben – und machen Sie sich auf den Weg Ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Und wenn Sie nicht glauben, dann hoffen Sie zumindest, dass Sie es können. Es ist Ihr Leben!
Ich finde den Gedanken reizvoll, an Ostern unsere alte Persönlichkeit sterben zu lassen und mit der neuen, „wahren“ Persönlichkeit „aufzuerstehen“ und glücklicher zu werden.
Frohe Ostern!
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