„Die Sprache gehört zum Charakter des Menschen.“ (Francis Bacon) Achten Sie auf Ihre Wortwahl und Ihre Formulierungen. Sie können mit Ihrer Wortwahl und der Art Ihrer Formulierung sich selbst und anderen die Welt neu beschreiben und bewerten. Ihre Sprache dokumentiert Ihre Perspektive auf die Realität, Ihre Bewertung der Situation oder des Geschehens. Sie können Hoffnungslosigkeit zum Ausdruck bringen – und folglich in Passivität verharren – oder eine Herausforderung an sich selbst formulieren.
Wie anders erscheint doch die Realität, je nachdem ob wir sagen:
1. „Ich hasse meinen Job.“ oder „Ich hasse die Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie.“, wie es so viele Menschen tun.
Oder ob wir sagen:
2. a. „Mein Job ist im Moment nicht so spannend.“ oder
b. „Die Corona-Pandemie ist herausfordernd.“
Mit der ersten Formulierung geben wir uns unseren Emotionen hin und fühlen uns in einer Situation, die wir glauben nicht ändern zu können.
Die Formulierung 2a. „im Moment“ und „nicht so spannend“ enthält die Möglichkeit die Situation zu ändern und ist implizit zeitlich begrenzt. Mit der Formulierung 2b „herausfordernd“ weisen wir uns selbst schon den Weg, mit der Situation umzugehen. Wir sind einfach herausgefordert, eine Art des Umgangs mit der Situation zu finden, letztlich an der Situation zu wachsen. Das ist ja der Kern einer Herausforderung.
Sie können die Situation also mit der Wahl Ihrer Sprache als – nicht zu beeinflussendes – Schicksal definieren oder eben als Herausforderung an Sie, die Sie bestehen werden. Wenn man den Gedanken weiter verfolgt, wird daraus:
„Wer heute einen Gedanken sät, erntet morgen die Tat, übermorgen die Gewohnheit, danach den Charakter und letztendlich sein Schicksal. Drum muss er bedenken, was er heute sät, und muss wissen, dass ihm sein Schicksal einmal in die Hand gegeben ist: heute.“ (Gottfried Keller zugeschrieben)
Mit unkontrollierter Sprache beschädigen wir auch das Verhältnis zu unseren Mitmenschen. Nicht umsonst sagt man: in jedem Vorwurf steckt ein Stück Wahrheit. Auch wenn man erregt ist, sollte man auf seine Worte und Formulierungen achten. Beschreiben Sie eine unbefriedigende Situation lieber als unbefriedigend, als Ihrem Partner die Schuld an der Situation zu geben. Das führt meist nur zu wechselseitigen Vorwürfen. Mit Ihren Worten können Sie aufbauen, aber auch niederreißen.
Formulieren Sie negative Dinge weniger emotional und drastisch, positive Dinge dafür eher euphorisch. Gehen Sie an die Grenze dessen, was für Sie sprachlich noch „erträglich“ ist. Versuchen Sie auch mit neuen Worten und Formulierungen, Dinge und Situationen präziser zu beschreiben und so differenzierter zu denken und zu argumentieren. Die bewusste Wahl der Sprache macht richtig Spaß – versuchen Sie es!
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