„Du regst mich auf!“ So sagen viele Menschen, häufig unbedacht. Was bedeutet das? Was sagt uns das über uns selbst? Die Frage ist doch: Wer oder was regt uns auf?
Regt uns tatsächlich der andere oder die Situation auf? Oder regen wir uns nicht vielmehr selbst auf?
Die Situation ist, wie sie ist! Sie ist neutral! Objektiv betrachtet kann uns die Situation nicht aufregen! Was ist es dann?
Was uns aufregt ist, dass die Situation nicht so ist, wie wir sie uns vorgestellt haben! Unsere eigene Erwartung an die Situation oder das Handeln eines anderen Menschen wird enttäuscht. Das ist es, was uns aufregt! Es ist aber unsere Erwartung, unsere Bewertung! Und die liegt in unserer Macht! Es liegt also in unserer Macht, ob wir uns aufregen – oder auch nicht!
Was uns aufregt, verrät uns etwas über uns selbst! Die Situation oder Handlung ist wie ein Spiegel. Schauen wir in den Spiegel und verstehen wir den Zusammenhang! Dann sind wir weiter „Ursache“ und nicht (hilfloses) Opfer!
Was können wir also tun, wenn wir uns mal wieder aufregen?
- Setzen wir uns eigene Ziele! Ziele, die wir um ihrer selbst willen erreichen wollen, die uns
intrinsisch motivieren. Eigene Ziele (Aufgabe) geben unserem Leben die Richtung und Bedeutung. Eigene Ziele tragen uns über Probleme und Rückschläge hinweg. Probleme und Rückschläge sehen dann als Herausforderungen auf dem Weg zu unserem Ziel!
- Beurteilen wir den „Erfolg“ unseres Handelns nur danach, ob wir tun (oder unterlassen), was wir uns vorgenommen haben (Gesetz des Handelns)! Wenn wir so handeln, wie wir es uns vorgenommen haben, ist es uns gelungen! Beurteilen wir uns also nicht über das Ergebnis (den „Erfolg“). Über das Ergebnis haben wir keine Macht, denn das hängig auch vom Zufall und/oder vom Handeln anderer Menschen ab. Bewerten wir allein unser Tun oder Unterlassen, denn das liegt in unserer Macht!
- Begegnen wir den äußeren Einflüssen (dem Geschehen) mit einer stoischen Einstellung: „Was ist, ist. Was nicht ist, ist nicht.“ Das haben wir verlernt. Wir meinen, alles selbst steuern, ja bestimmen zu können. Wir regen uns auf, wenn etwas länger dauert oder auch gar nicht so kommt, wie wir es wollen. Das liegt aber nicht in unserer Macht!
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Wir sollten dem, was uns widerfährt und uns nicht passt, weniger Beachtung schenken. Je mehr wir es beachten, desto mehr wächst seine Bedeutung (für uns). Desto mehr ärgern wir uns. Das ist nicht klug, denn „Beachtung bringt Verstärkung“!
Wenn Sie das verinnerlichen, werden Sie im Laufe der Zeit immer seltener sagen „Du regst mich auf!“ Sie werden vor allen Dingen immer weniger so empfinden. Damit nehmen Sie der Situation die Macht über Ihr Befinden!
Das ist Ergebnis Ihrer Persönlichkeitsentwicklung! Sie behalten oder übernehmen die Kontrolle! Nicht die Kontrolle über das Geschehen, denn das können Sie nicht – aber die Kontrolle über Ihre Reaktion: Ihre Beachtung und Ihre Bewertung des Geschehens! Ihre Beachtung und Bewertung sind wichtiger als die Tatsachen – zumindest für Ihren Seelenfrieden! Dann sagen Sie nicht mehr: „Du regst mich auf!“ – und sind glücklich!
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