Du regst mich auf!

„Du regst mich auf!“, sagen wir häufig oder denken es zumindest. Was bedeutet das? Was sagt uns das über uns selbst? 

Die Frage ist: Wer regt wen auf? Regen mich tatsächlich der andere oder die Situation auf? Oder rege ich mich selbst auf, unter „Zuhilfenahme“ des anderen oder der Situation?

Objektiv betrachtet kann mich die Situation nicht aufregen. Die Situation ist zunächst einmal neutral, ob sie mir gefällt oder nicht  Was mich aufregt, ist meine Interpretation der Situation oder der Handlung eines anderen! Was mich aufregt ist meine (enttäuschte) Erwartung oder meine Bewertung!

Was mich aufregt, kann mir also etwas über mich selbst verraten. Die Situation oder Handlung ist ein Spiegel. Ich muss nur in ihn hinein schauen und verstehen. Ich bin auch im Ärger Ursache und nicht (hilfloses) Opfer, wenn ich die Kausalität verstehe.  

Die Dinge oder Geschehnisse haben zunächst einmal keine Bedeutung für meine Persönlichkeit. „Wie lächerlich und weltfremd ist der, der sich über irgendetwas wundert, was im Leben vorkommt.“ (Marc Aurel)

Was also können wir tun, wenn wir uns mal wieder ärgern?  Was können wir lernen?

  1. Wir sollten uns eigene Ziele setzen, Ziele die wir um ihrer selbst willen erreichen wollen. Dann sind wir intrinsisch motiviert (vgl.:  https://haharth.de/motivation/), was uns über Probleme und Rückschläge hinweg trägt und unserem Leben eine Richtung und Bedeutung gibt. Wir beachten in der Folge dann automatisch das, was zu unseren Zielen passt. Das hilft.
  2. Wir sollten den Erfolg – das Gelingen – unserer Bemühungen daran festmachen, dass wir das tun oder unterlassen, was wir uns vorgenommen haben. Wir erleben dann Selbstwirksamkeit und unser Selbstwertgefühl wächst. Beurteilen wir uns also nicht das Ergebnis, denn das haben wir nicht unter Kontrolle. Das Ergebnis wird auch vom Zufall und /oder von anderen beeinflusst. Bewerten wir allein unser Tun oder Unterlassen; das können wir kontrollieren. Wir sollten das Gesetz des Handelns nutzen (vgl. https://haharth.de/gesetz-des-handelns/). Dann erleben wir Gelingen und    Selbstwirksamkeit. Unsere innere Ruhe wird steigen.
  3. Wir sollten den Einflüssen von außen mit einer stoischen Einstellung begegnen, nach der alten chinesischen Weisheit: „Was ist, ist. Was nicht ist, ist nicht.“ Das haben wir verlernt.  Wir meinen, alles selbst bestimmen, ja steuern zu können. Wir regen uns dann auf, wenn etwas länger dauert oder auch gar nicht so kommt, wie wir es wollen. Wir sollten wieder Demut üben.
  4. Wir sollten schlicht auch dem, was uns widerfährt und uns nicht passt, weniger Beachtung schenken. Je mehr wir es beachten, desto mehr wächst seine Bedeutung, desto mehr ärgern wir uns. Das ist nicht klug, denn Beachtung bringt Verstärkung.

Wenn Sie das beherzigen, werden Sie im Laufe der Zeit immer seltener sagen „Du regst mich auf!“ und vor allem werden Sie auch weniger so empfinden. Damit nehmen Sie der Situation die Macht über Ihr Befinden. Sie übernehmen die Kontrolle. Sie übernehmen die Kontrolle nicht über das Geschehen – was Sie nicht können – sondern über Ihre Bewertung und Ihre Beachtung! Ihre Beachtung und Bewertung sind wichtiger als die Tatsachen – zumindest für Ihren Seelenfrieden!

Mehr finden Sie in meinem Buch „Entwickle deine wahre Persönlichkeit – und die Welt verändert sich“. Sie erhalten es bei: https://shop.tredition.com/booktitle/Entwickle_deine_wahre_Pers%c3%b6nlichkeit/W-816-876-178 (es fallen keine Versandkosten an) oder bei Ihrer Buchhandlung!

                                                 ———————-

Wenn Ihnen der Blog gefallen hat, melden Sie sich an https://haharth.de/aphorismen/. Sie erhalten dann den Aphorismus des Tages und Hinweise auf neue Blog-Artikel oder Podcasts – kostenlos!

                                                 ———————-

Für den Blog-Beitrag gilt das deutsche Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung  bedürfen unserer schriftlichen Zustimmung. Downloads und Kopien des Blog-Beitrags sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet.